Tag der Freien Schulen NRW
An den „Tagen der Freien Schulen NRW“ geben Landtagsabgeordnete eine Stunde ihre Zeit an Privatschulen, um dort eine Schulstunde zu gestalten. Am 15.11.2023 folgte der Landtagsabgeordnete Herr Frank Börner dieser Einladung an das Abtei-Gymnasium und diskutierte mit angehenden Abiturienten über Kommunal-, Landes- und Bundespolitik.
„Warum sind Sie eigentlich Politiker geworden?“ lautete die erste Frage an den Berufspolitiker, der den Wahlkreis Duisburg III im Landtag NRW vertritt. Börner berichtete dazu von seiner Kindheit in „einfachen Verhältnissen“, die ihn dazu bewegt habe, sich schon früh für soziale Gerechtigkeit in der Gesellschaft einzusetzen. Schließlich sei aus dem Hobby ein Beruf geworden mit der Erkenntnis „Wenn man beharrlich ist, kann man tatsächlich etwas verändern.“ Diese Erfahrung wünschte er allen Menschen. Denn nur wer schon früh die Erfahrung der Selbstwirkung machte, könnte daraus eine Motivation für sein späteres Leben ziehen. Deshalb sei es wichtig, bereits früh in Kindergärten und Schulen dieses Gefühl zu vermitteln und sich allgemein für eine bessere Bildung einzusetzen. Bildung sei die einzige Ressource Deutschlands und ohne Bildung funktioniere unsere Wirtschaft nicht mehr.
Auf Probleme in Duisburg angesprochen, äußerte er, dass Duisburg nach seiner Ansicht durch die Anbindungen an die Autobahnen, den Schienenverkehr und den Binnenhafen gar nicht schlecht dastehe. Allerdings müsste in den nächsten Jahren viel mehr in die Infrastruktur investiert werden, um den Wirtschaftsstandort Duisburg attraktiver zu machen. Für den Ausbau der A59 hoffte er, dass es zu einer Tunnellösung komme, für die er sich einsetzte.
Auf die Frage, ob er mit der aktuellen Bundesregierung zufrieden sei, antwortete Börner sich kritisch. Vieles könne man besser machen, aber „unter dem Strich“ sei er mit der Ampelkoalition aktuell zufrieden.
Am Ende der Diskussion ging es um gesamtgesellschaftliche Entwicklungen. Insbesondere die zunehmende Akzeptanz der AfD bereitete ihm große Sorgen. Viele Wähler der AfD seien für ihn aber keine Faschisten, sondern unzufriedene Bürger. Diese gelte es abzuholen und über das eigentliche Wahlprogramm der AfD aufzuklären. Gute Bildung trage zu diesem Ziel bei, denn „Demokratie braucht Demokraten“.
Die Schülerinnen und Schüler aus dem Leistungskurs Sozialwissenschaften und dem Grundkurs Sozialwissenschaften bilingual zeigten sich erfreut über das offene Ohr des Politikers. Neben den dargestellten Themen sprach er auch über persönliche Dinge wie „Work-Life-Balance“ mit ihnen. Allerdings führe seiner Meinung nach die zunehmende Betonung der „Work-Life-Balance“ in der Gesellschaft auch dazu, dass es immer schwieriger werde, Facharbeiter, z.B. Busfahrer für Duisburg, zu gewinnen. Die beiden Kurse bedankten sich bei Herrn Börner für die Zeit, die er ihnen geschenkt hatte. Gerne nimmt das Abtei-Gymnasium das Angebot an, ähnliche Veranstaltungen mit Herrn Börner in Zukunft zu wiederholen.