Wasserstraßen müssen wieder uneingeschränkt funktionieren
Der Duisburger SPD-Landtagsabgeordnete Frank Börner hat für seine Fraktion den Antrag „NRW muss funktionieren: Funktionierende Wasserstraßen statt Stillstand“ ins Parlament eingebracht und auf die enorme Bedeutung der Wasserstraßen in Nordrhein-Westfalen hingewiesen. Denn sowohl die NRW-Wirtschaft als auch die Menschen sind auf intakte Wasserstraßen, insbesondere den Rhein und das westdeutsche Kanalnetz, als Transport- und Versorgungswege angewiesen.
Der Verkehrspolitiker erklärt: „Die Binnenschifffahrt und die Binnenhäfen sind unverzichtbar für Transport, Lagerung und Umschlag von Rohstoffen, Energieträgern und Kraftstoffen und bilden das Rückgrat des Industriestandortes im Ruhrgebiet. Die Industriebetriebe sind von zentraler Bedeutung sowohl für die Wertschöpfung als auch als Arbeitgeber für viele Familien. Damit leistet die Binnenschifffahrt nicht nur einen großen Beitrag für die Versorgung von Unternehmen und Bevölkerung, sondern ist ein wichtiger Standortfaktor. Die Landesregierung muss daher aus eigenem Interesse an unserem Wirtschaftsstandort die Belange von Häfen und Wasserstraßen stärker in den Fokus rücken und die NRW-Interessen bei der Bundesregierung vertreten.“
Die Wasserstraßen sind elementare Versorgungsadern in NRW und darüber hinaus. Jährlich 33 Millionen Tonnen Güter im Kanalnetz und 137 Millionen Tonnen auf dem Rhein zeigen, wie unverzichtbar das System Wasserstraße für die heimische Wirtschaft und die Versorgung der Bevölkerung im bevölkerungsreichten Bundesland ist. NRW ist zwingend auf in Stand gehaltene Infrastruktur, also Kanäle, Schleusen, Brücken, Häfen und Schifffahrtswege angewiesen.
Hinzu kommt, dass die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung unter einem erheblichen Personalmangel leidet, was zu weiteren Verzögerungen bei den notwendigen Planungen und Umsetzungen führt. In der Binnenschifffahrt selbst herrscht ein gravierender Fachkräftemangel. Nachwuchs für Ausbildungsberufe in der Schifffahrt sind kaum zu gewinnen, der Altersdurchschnitt der Beschäftigten steigt stetig. Ohne gezielte Gegenmaßnahmen droht ein realer Ausfall von Transportkapazitäten.
Der Binnenschifffahrtsexperte Frank Börner: „Das Land Nordrhein-Westfalen muss daher ein großes Interesse daran haben, gemeinsam mit dem Bund als Betreiber der Bundeswasserstraßen für die Instandhaltung und die Sanierung der maroden Teile der Infrastruktur zu sorgen. Außerdem fordern wir ein Ausbildungsförderungsprogramm für die Binnenschifffahrt NRW sowie zeitig greifende Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel einzubringen. Nur so können wir es schaffen, dass die Wasserstraßen zukünftig uneingeschränkt funktionieren.“